Bei der Liegenschaft, bestehend aus drei Mehrparteien-Wohnhäusern mit insgesamt 30 Wohneinheiten, sollen auf der Südwestseite/Gartenseite die Fassaden einschließlich der insgesamt 26 Terrassen und Balkone saniert werden. Dabei gibt es Dachterrassen über beheiztem Wohnraum, freie Balkone, Terrassen auf einem intensiv begrünten Tiefgaragendach und Terrassen über Erdreich. Die Fassaden sollen lediglich partiell instandgesetzt werden und einen neuen Anstrich erhalten.
Bauzeitlich wurden einige Baufehler gemacht. So z.B. wurden nicht frostsichere Fliesen verlegt und Drainagematten falsch herum eingebaut. Die Architektur erforderte zudem unvorteilhafte Lösungen hinsichtlich der Dachentwässerung u.a. mit Zinkfallrohren, die durch zweischalige Brüstungsmauern geführt wurden. Diverse Undichtigkeiten und Feuchteschäden waren von Anfang an vorprogrammiert. Die modularen Stahlgeländer wurden nicht richtig an die Gegebenheiten des Gebäudes angepasst.
Die neuen Bodenaufbauten sollen nun auch einem unpfleglichen Umgang möglichst gut standhalten, da viele der Wohneinheiten vermietet werden und die Nutzerfluktuation relativ hoch ist. Eine Kontrolle ist schwierig. d.h. der Verschleiß höher. Dafür werden die Böden auf den Balkonen und Terrassen von der jeweiligen Betonplatte aus u.U. mit Gefälledämmung, mit Abdichtung, Flächendrainage, Lastverteilschicht, Entkopplungsdrainagematten und in Mörtel verlegtem Natursteinbelag neu aufgebaut. Ein aufgeständerter Belag wäre zwar bei späteren Instandsetzungsarbeiten einfacher zu Handhaben aber auch wartungsintensiver bzw. wartungspflichtig gewesen. Sämtliche Geländer werden entsprechend den richtigen, neuen Maßen geändert und neu verzinkt. Die Wasserführung von den Hauptdachflächen wird mit revisionierbaren Rinnen auf den neu erstellten Brüstungsmauern und in den Bodenbelag der Dachterrassen eingelassenen Edelstahlrinnen gelöst. Dabei werden die Rinnen auf den Brüstungsmauern bewusst mit einer aufgestellten Kante in Rinnenmitte ausgeführt, damit darauf abgestellte Blumentöpfe nicht den Wasserfluss behindern können. Die bisher regelmäßig überwachsenen und schlecht bereinigten Entwässerungsrinnen der ebenerdigen Terrassen werden zu überbauten Drainageleitungen umgebaut. Die Terrassenränder werden mit einem Streifen aus Rasenfugenpflastersteinen über eben dieser Drainage ausgebildet.
Ein besondere Herausforderung ist die Baustellenlogistik. Der Gartenbereich ist nicht mit Fahrzeugen andienbar. Außerdem macht die verwinkelte Architektur den Gerüstbau und die vielen unterschiedlichen Anschlussdetails an Terrassen- und Balkontüren zu einer schwierigen Aufgabe. Zudem erfolgte die Sanierung bei vollständiger Nutzung der Liegenschaft. Der Bestand ist nunmal wie er ist, und für jedes Problem gibt es eine Lösung.
Machbarkeitsstudie: 1. Halbjahr 2014
Ausführungsplanung 1. Bauabschnitt: bis 03.2015
1. Bauabschnitt (Wohnblock I): 06.2015 bis 10.2015 (Restarbeiten bis 02.2016)
Ausführungsplanung 2. Bauabschnitt: bis 08.2016
2. Bauabschnitt (Wohnblöcke II+III): 03.2017 bis 12.2018
Die Leistungsphase 9 des 2. Bauabschnitts läuft noch.
ca. 530.600 Euro
(ohne Vor- und Nebenarbeiten)
